Heute möchte ich über ein Thema schreiben, das mich schon seit Langem beschäftigt: Die Entscheidung, Dinge anders zu machen als die Mehrheit der Menschen, und die Reaktionen darauf.
Ich bin schon mein ganzes Leben lang im Homeschooling. Immer, wenn ich neue Menschen treffe, sei es in einem Sportverein oder anderswo, stellen sie mir die Frage: “Wo gehst du zur Schule?” Wenn ich dann erkläre, dass ich zu Hause unterrichtet werde, stoße ich oft auf Unverständnis. Viele können nicht nachvollziehen, wie das funktionieren soll, behaupten, dass ich zu wenig soziale Kontakte habe oder dass meine beruflichen Aussichten eingeschränkt sind.
Mir fällt auf, dass alle wissen wollen, warum ich Homeschooling mache, während selten jemand nachfragt, warum jemand die öffentliche Schule besucht, einfach weil es alle tun und es daher als die richtige Wahl angesehen wird.
In unserem Dorf weiß jeder, dass wir Homeschooling betreiben. Es ist mir sogar schon passiert, dass sich Nachbarn, mit denen ich mich gut verstehe, plötzlich distanzieren, wenn ihre Klassenkameraden dabei sind. Es scheint, als wäre es ihnen peinlich, mit uns in Verbindung gebracht zu werden.
Ein weiterer Aspekt meines Lebensstils, der oft auf Unverständnis stößt, ist meine vegane Ernährung. Es ist herausfordernd, sich immer wieder gegenüber Menschen zu rechtfertigen, die behaupten, eine rein pflanzliche Ernährung sei ungesund oder ständig Sprüche darüber ablassen.
Natürlich gibt es noch viele weitere solcher Situationen, aber sie alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Wenn jemand aufrichtiges Interesse zeigt und verstehen möchte, warum ich bestimmte Entscheidungen treffe, bin ich immer bereit darüber zu sprechen und zu diskutieren. Leider sind viele Menschen jedoch nicht daran interessiert die Beweggründe hinter meinen Lebensentscheidungen zu verstehen, möchten aber trotzdem darüber diskutieren.
Das alles hat mir einen extremen Durchhaltewillen gelehrt.